Arthritis und Ayurveda: Ganzheitliche Ansätze zur Linderung und Heilung
Arthritis wird in dem indischen Gesundheitssystem Ayurveda vor allem als ein Ungleichgewicht grundlegender Bioenergien behandelt. Gezielte Ausgleichsmaßnahmen – von der Ernährung bis hin zur Ausleitung von Giftstoffen – sollen Balance und Gesundheit wieder zurückbringen. Wir zeigen Ihnen, wie das genau funktioniert.
Gelenkbeschwerden werden zu einem ernstzunehmenden Gesundheitsproblem in der modernen Gesellschaft. Besonders Menschen über 55 Jahren leiden an rheumatoider Arthritis, aber auch deutlich Jüngere sind immer öfter von dieser schmerzhaften Erkrankung betroffen.
Doch ist die Arthritis keineswegs eine reine „Wohlstandskrankheit“.
So hat die über 5000 Jahre alte indische Gesundheitslehre Ayurveda bereits vor langer Zeit die Anzeichen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten verschiedener Gelenkerkrankungen sehr präzise beschrieben. In ayurvedischen Texten werden einige Funktionsstörungen des Bewegungsapparates unter dem Begriff „Vata Vyadhi“ zusammengefasst.
Die Behandlungsmethoden, die sich daraus ergeben, bieten auch Betroffenen des 21. Jahrhunderts Hoffnung.
Arthritis: Alternativen gesucht
Es ist also nicht verwunderlich, dass neben der Behandlung durch Allopathie, Homöopathie und andere therapeutische Ansätze die Ayurveda-Medizin immer mehr an Popularität gewinnt. Erste, groß angelegte klinische Studien haben bereits auf die Wirksamkeit von Ayurveda bei rheumatischer Arthritis hingewiesen.
Wie aber nähert sich Ayurveda dieser Krankheit?
Im Ayurveda geht man von drei Doshas (Lebensenergien) aus: Vata, Pitta und Kapha. Dosha bedeutet wörtlich übersetzt: Lebensenergie. Sie verleihen jedem Menschen seine individuelle Konstitution und regulieren seine körperlichen und geistigen Funktionen. Eine Arthritis kann zwar sehr viele verschiedene Ursachen haben. Aus ayurvedischer Sicht aber ist Arthritis vor allem eine Vata-Störung.
Ayurveda & Arthritis: Eine Störung der Doshas
Im Ayurveda geht man von drei Doshas (Lebensenergien) aus: Vata, Pitta und Kapha. Dosha bedeutet wörtlich übersetzt: Lebensenergie. Sie verleihen jedem Menschen seine individuelle Konstitution und regulieren seine körperlichen und geistigen Funktionen. Eine Arthritis kann zwar sehr viele verschiedene Ursachen haben. Aus ayurvedischer Sicht aber ist Arthritis vor allem eine Vata-Störung.
Vata verkörpert die Elemente Luft und Raum und steht für das Prinzip der kinetischen Energie im Körper. Es ist mit dem Nervensystem, dem Kreislauf, der Bewegung und der Pathologie verbunden.
Daraus ergeben sich im Rahmen von Ayurveda die beiden häufigsten Szenarien für eine Arthritis:
- Sandhigatvat (Osteo-Arthritis)
Je nach den Lebensumständen einer Person, der Ernährung und den emotionalen Mustern können die Lebensenergien aus dem Gleichgewicht geraten. Durch diese Störung wird die Verdauungskraft geschwächt, was zu giftigen Abfallprodukten des Stoffwechsels führt, die über den Dickdarm in das Knochengewebe und in die Gelenke gelangen.Die Gelenkflüssigkeit befindet sich in den Gelenkspalten, ernährt den Knorpel und gewährleistet somit die Funktionsfähigkeit der Gelenke. Die Erhöhung des Vata-Doshas (zum Beispiel durch Stress) verursacht hier ein Ungleichgewicht bzw. trocknet die Gelenkflüssigkeit aus. Es kann zu Reibung, Entzündung und Schmerzen in den Gelenken kommen, später zu Deformationen.Die Folge: Steifheit und Schmerzen als Merkmale der Arthritis.
- Ama Vata (Rheumatoide Arthritis):Amavata – Die ayurvedische Entsprechung zur rheumatoiden Arthritis (RA)
Die rheumatoide Arthritis (RA) nach der modernen Medizin und Amavata im Ayurveda stehen in einer ätiologischen und klinischen Beziehung. Amavata ist ein Krankheitskomplex, von dem RA ein Teil ist.
Amavata ist eine Erkrankung im Ayurveda, die durch die Ansammlung von Ama (unverdaute Stoffwechselrückstände/Toxine) und eine Störung des Vata-Doshas gekennzeichnet ist. Sie ähnelt in ihrer Symptomatik der rheumatoiden Arthritis (RA). Das angesammelte Ama zirkuliert durch die Körperkanäle (Dhamanis), lagert sich in den Gelenken (Sandhi) ab und verursacht Beschwerden wie Steifheit, Schwellung und Schmerzen – sowohl in kleinen als auch in großen Gelenken.
Die Symptome von Amavata entsprechen weitgehend denen rheumatischer Erkrankungen wie RA und rheumatischem Fieber. Aufgrund ihrer chronischen Verlaufsform, schwerer Komplikationen und begrenzter Heilungsmöglichkeiten gilt Amavata als besonders herausfordernd in der Behandlung. Die moderne Medizin bietet zwar symptomatische Linderung durch entzündungshemmende Medikamente, Analgetika, Steroide oder DMARDs, doch sind diese oft mit Nebenwirkungen und langfristigen Risiken verbunden.
Ayurveda empfiehlt zur Behandlung eine Kombination aus Shamana-Therapien (Dosha-ausgleichende Präparate) und Shodhana-Verfahren (körperreinigende Maßnahmen), um die Ursachen gezielt anzugehen und die Selbstheilungskräfte zu stärken. Doch es gibt noch weitere Ursachen für eine Arthritis. Zu nennen sind aus ayurvedischer Sicht
• die Ernährung: übermäßiger Genuss von trockenem und leichtem Essen, unregelmäßige Mahlzeiten, Fasten
• das Verhalten: zu viel Arbeit, Schlafmangel, körperliche Überlastung, exzessiver Sex
• psychologische Faktoren: Stress, Sorgen, emotionale Anspannung sowie altersbedingte Vata-Erhöhung Arthritis-Behandlung im Ayurveda
Ayurveda bietet jedoch einen ganzheitlichen, langfristigen Ansatz zur Behandlung von Arthritis, der auf die Ursachen der Krankheit abzielt, anstatt nur die Symptome zu behandeln.
Im Ayurveda konzentriert sich die Behandlung von Arthritis auf die Verdauung und Ausleitung der unverdauten Stoffwechsel-Toxine (Ama) und die Reduzierung von Vata, zum Beispiel durch Stressreduktion und Massagen.
Ayurvedische Behandlung: Ganzheitlich und Ursachen orientiert
Ayurveda zielt nicht nur auf die Linderung von Symptomen, sondern auf die Beseitigung der Ursachen.
Die ayurvedische Behandlung von Arthritis ist ganzheitlich, und konzentriert sich auf den Ausgleich der Doshas, die Ausleitung von Giftstoffen, die Pflege der Gelenke , die Stärkung des Verdauungsfeuers und die Steigerung der allgemeinen Vitalität.
Die Therapie setzt auf den Ausgleich der Doshas, die Entgiftung des Körpers und die Stärkung des Verdauungsfeuers.
Zentrale Elemente der Ayurveda-Therapie bei Arthritis:
- Ursachenreduktion – etwa Schonung überlasteter Gelenke
- Individuell abgestimmte Ernährung – angepasst an Dosha-Typ und Krankheitsbild
- Ayurvedische Präparate – zur Regulierung der Doshas- die Reduzierung von Vata, zum Beispiel durch Stressreduktion
- Panchakarma-Kuren – intensive Reinigungs- und Entgiftungstherapien
Ein erfahrener Ayurveda-Arzt erstellt in Abstimmung mit dem Patienten einen persönlichen Behandlungsplan. Erfolgsaussichten hängen ab von Faktoren wie dem Stadium der Erkrankung, der Konstitution, dem Alter und dem Lebensstil des Patienten sowie den beruflichen Belastungen.
Mehr Infos Weitere Infos unter: Europäisches Institut Für Ayurveda-Medizin (EIFAM) Togostr. 1, 13353 Berlin Tel.: 030 – 351 32 650